Deutsch-spanischer Schüleraustausch in Querfurt und Soria
29 Schülerinnen und Schüler des Burgstadtgymnasiums beteiligten sich am ersten Erasmus+-Schüleraustausch mit einer spanischen Schule, dem I.E.S. Castilla in Soria.
Sie nahmen für eine Woche eine Austauschpartnerin oder einen Austauschpartner auf und durften wenige Wochen später in Soria selbst in ihrer spanischen Gastfamilie leben und deren Alltag kennenlernen. Im Rahmen des eTwinning Projektes „Crossing Culinary Borders“ sollte es bei den gemeinsamen Aktivitäten - wie beim deutsch-französischen Austausch - wieder ums internationale Essen sowie nachhaltige Ernährung und Umweltschutz gehen. In Querfurt wurde mit der Basilikum-Naturkostbar gesund, regional und mit Bio-Produkten gekocht. Die Schülergruppen besuchten Obsthof Müller und Ökohof Tuch. Historisch wurde es bei einem bunten Programm auf der Burg Querfurt. Beim Teamduell in Leipzig war der Teamgeist der binationalen Gruppen noch einmal im spielerischen Wettbewerb gefragt. Im spanischen Soria erwartete die Besucher des Burgstadtgymnasiums eine ebenso abwechslungsreich gestaltete Woche. Spannende Unterrichtsprojekte im Sinne der Nachhaltigkeit, gemeinsames Pflanzen von Bäumen, Wanderungen in der malerischen Umgebung der Stadt und im Naturschutzgebiet „La Fuentona“ und nicht zuletzt ein Kochworkshop standen auf dem Plan (mehr dazu im ausführlichen Schülerbericht). Nach 2 Jahren soll das internationale Projekt zur nachhaltigen Ernährung nun abgeschlossen, aber zugleich festgehalten und die Ergebnisse auf praktische Weise zugänglich gemacht werden. Dies soll durch eine Rezepte-App gelingen, in die neben landestypischen Speisen, Lieblingsgerichten und den Menüs aus den Workshops auch alle Projektergebnisse, Aktivitäten und Informationen zum Thema und zu den Regionen einfließen. In der Projektwoche wurde bereits mit der Entwicklung der App begonnen. Je nach Interesse haben die Schülerinnen und Schüler der Projektgruppe die Inhalte aufbereitet oder konnten sich im Programmieren ausprobieren. Es sind noch einige Arbeitsschritte und etwas Zeit notwendig, bis die App fertig ist und genutzt werden kann. Im Laufe des nächsten Schuljahres soll dies aber möglich werden.
Unser Besuch in Soria
Am Sonntag, den 30. März, trafen wir uns alle 12:30 Uhr am Flughafen in Leipzig. Voller Aufregung verabschiedeten wir uns von unseren Eltern, um nun für die kommenden Tage bei unseren Gasteltern in Spanien zu sein. Unser erster Flug dauerte 1h nach Frankfurt am Main und von dort aus 2,5h nach Madrid. Schon im Flugzeug waren wir sehr aufgeregt, aber auch sehr gespannt, wie die folgenden Tage ablaufen würden.
Nach einer weiteren 2-stündigen Busfahrt bogen wir endlich in die Straße unserer Austauschschule ein. Spätestens dort konnten wir vor Aufregung und Wiedersehensfreude kaum noch warten. Wir wurden alle mit offenen Armen von unseren Austauschpartnern begrüßt, aber natürlich auch von unseren Gasteltern, die sich sehr gefreut haben uns endlich kennenzulernen. So hieß es dann auch schnell noch etwas essen und dann schlafen, da wir am nächsten Morgen viel vorhatten.
Nach einer aufregenden Nacht bei unseren Gastfamilien startete unser 1. Schultag. Egal ob zu Fuß, mit dem Auto oder Fahrrad, trafen wir uns alle in der Aula unserer Austauschschule. Dort begrüßte uns der Schulleiter und das Programm, das uns in den folgenden Tagen erwartete, wurde kurz erklärt. Danach wurde uns das Schulgebäude gezeigt und anschließend präsentierten Schüler einer Recycling AG ihr Projekt und wir durften in kleinen Gruppen einer Person ein Kleid nur aus Toilettenpapier und Klebeband basteln. Nach einer kurzen Pause wurde unsere Gruppe zweigeteilt und wir durften uns anschauen, wie man mithilfe von 3D-Druckern eine Art Lupe für das Handy bauen kann. Denn das „IES Castilla“ spendet diese an Krankenhäuser in Afrika, welche auf solche Hilfsmittel angewiesen sind. Außerdem wurden uns im Chemielabor auch verschiedene Experimente gezeigt.
Um 11:10 Uhr stand unser erster Unterricht mit unseren Austauschpartnern bevor und wir versuchten natürlich in den verschiedenen Fächern so viel wie möglich zu verstehen, auch wenn das selbstverständlich nicht ganz so einfach war.
Ab 13 Uhr unternahmen wir eine sehr schöne Sightseeingtour durch Soria und die Tourleiterin erklärte uns alles Wichtige zu unserer Gaststadt und zeigte uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten.
Als dieses erste tolle Programm nun zu Ende war, ging jeder mit seinem Austauschpartner zurück und verbrachte den restlichen Tag individuell. Beim Shoppen, bei Spaziergängen, beim Bowling, Churros essen, in einer Bar oder einfach nur beim gemeinsamen Zusammensein mit seinen Gasteltern konnte jeder von uns seinen ersten Tag in Spanien schön ausklingen lassen.
Der Dienstag startete wieder mit Unterricht bei unseren Austauschpartnern. Danach besuchten wir die Burg in Soria und lernten viel Interessantes über die Natur rund um die Stadt. Damit wir der Natur auch etwas Gutes tun konnten, durften wir 5 kleine Bäume in die Erde in der Nähe der Burg pflanzen. Mit Aktivitäten handwerklicher Art, wie dem Bauen verschiedener Würfel und Kugeln aus Gummis und Holzstäben, wurde das Programm fortgesetzt. Auch am Computer konnten wir unser Können zeigen, indem wir verschiedene Designs herstellen durften, die später auf einen Schlüsselanhänger aus Holz für unsere Lehrer kamen. Als kleines Geschenk erhielten auch wir jeder einen Holzanhänger mit unserem Namen und Soria.
Somit ging auch der 2. Tag rasend schnell vorbei.
Am Mittwoch, den 2. April, begann unser Tag mit einer Wanderung in einem Wald etwas außerhalb von Soria. Unser Ziel war es, „La Fuentona“ zu entdecken und dabei so viel wie möglich von der schönen Natur zu erleben und diese zu genießen. Während unserer kleinen Wanderung erklärte uns eine der Biologielehrerinnen unserer Austauschschule etwas über den Wald und die Tiere, die dort leben. Nachdem wir schließlich den türkisfarbenen See erreicht hatten, stand der Rückweg bevor, denn unser nächster Programmpunkt war Copiso, ein Unternehmen, welches Tierfutter herstellt. Die Mitarbeiter stellten uns kurz die Firma vor, natürlich auf Spanisch. Anschließend durften wir uns Warnweste und Sicherheitshelm anziehen und die verschiedenen Abteilungen von Copiso besichtigen.
Somit ging auch der offizielle Teil des 3. Tages mit einem schönen Programm zu Ende und den Nachmittag verbrachten wir wieder mit unseren Gastfamilien.
Am Donnerstag war unser letzter Tag vor der Abreise, daher hatte sich die Schule ein sehr kreatives und witziges Programm zum Abschluss einfallen lassen. Wie jeden Tag trafen wir uns zuerst am Schuleingang und gingen dann in die Versammlungshalle. Dort warteten bereits die Lehrer. Kurz nachdem wir ankamen, begann auch schon das Programm. Es wurden Musikstücke von mehreren Schülern sowohl auf dem Klavier, der Querflöte als auch dem Saxofon gespielt. Alle hörten gespannt zu und waren begeistert. Danach gab es eine Tanzeinlage von drei Schülerinnen, die ihre eigene Choreo vorstellten. Nach all diesen liebevollen Gesten kam auch schon der Hauptteil des Programms. Am Vortag musste jeder Schüler eine Postkarte an seinen Austauschpartner schreiben, in der man sich noch ein Paar gute Worte auf den Weg gibt, diese wurden nun auf der Bühne an den jeweiligen Partner übergeben. Nach der Übergabe hatte auch jeder nochmal die Chance auf ein Plakat zu schreiben, was der Austausch einem bedeutet. Nach dem Programm ging es zu unserer ersten und letzten Aktivität des Tages. Wir mussten vorher jedoch erst einmal durch die Stadt laufen, kamen aber schnell an der Hochschule an wo wir unseren Vormittag verbringen würden. In der Hochschule wurden uns Haarnetzte und ein Schutzmantel gegeben, da wir uns heute in einer Küche befinden würden. Wir gingen in die Küche und setzten uns hin. Danach wurden wir von den Köchen begrüßt. Sie erzählten uns von den verschiedenen Gängen, die sie kochen werden und legten auch gleich los. Von jedem Gang wurde uns ein kleines bisschen zum Probieren gegeben und es schmeckte immer sehr gut. Während sie kochten, erklärten sie die einzelnen Schritte und Zutaten auf Spanisch. Nachdem alles fertig war, Bedankten wir uns alle bei den Köchen und verabschiedeten uns. Nachdem wir wieder zurück an der Schule waren, ging jeder mit seinem Austauschpartner seinen eigenen Weg und genoss den letzten Tag.
Am nächsten Morgen war es so weit, der Austausch ging zu Ende. Ein letztes Mal trafen wir uns morgens vorm Schuleingang, bevor wir zum Bus gingen. Aber bevor wir losfuhren, war es noch Zeit für eine letzte Verabschiedung. Alle waren sehr traurig, dass diese Reise nun zu Ende war, aber uns blieben immer noch die vielen schönen Erinnerungen, die wir zusammen gemacht hatten. Nach einer langen Rückreise kamen alle sicher zuhause an und jeder konnte mit gutem Gewissen sagen, jetzt auch neue Freunde in Spanien zu haben.