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Exkursion zum Konzentrationslager Auschwitz

| Ole Thomas

"Wir durften in dieser Woche Eindrücke sammeln, die ein Leben lang bleiben."

Unsere Reise begann am Montag, dem 23.06., um 7:00 Uhr in Querfurt. Mit dem Bus machten wir uns auf den Weg in das etwa neun Stunden entfernte Polen, genauer gesagt in die rund 40.000 Einwohner zählende Kleinstadt Oświęcim. Nach der Ankunft bezogen wir unsere Zimmer und führten anschließend ein erstes Gespräch über unsere Erwartungen an die Fahrt sowie über Fragen, die uns im Kopf herumschwirrten.

Der Dienstag begann um 8:30 Uhr mit dem Frühstück, bevor wir uns um 9:30 Uhr auf den Weg in die Innenstadt von Oświęcim machten. Dort besuchten wir die örtliche Synagoge sowie das angrenzende jüdische Zentrum. Anschließend erkundeten wir in Kleingruppen mit Hilfe einer App eigenständig die jüdische Vergangenheit des Ortes.

Um 12:30 Uhr trafen wir uns zur Abfahrt in Richtung Stammlager Auschwitz. Dort erhielten wir eine etwa dreistündige Führung, die uns eindrücklich mit den grausamen Verbrechen des NS-Regimes konfrontierte. Die Eindrücke und Emotionen, die wir dabei sammelten, beschäftigen uns alle bis heute. Das Stammlager und die darin gezeigten Ausstellungen verdeutlichen auf beklemmende und einschüchternde Weise, welch unfassbares Leid die Nazis den Jüdinnen und Juden, aber auch anderen Minderheiten wie den Sinti und Roma oder politischen Gegnern zugefügt haben.

Gegen 16:00 Uhr kehrten wir in unsere Unterkunft zurück. In Kleingruppen reflektierten wir gemeinsam mit unseren Lehrkräften sowie Felix, unserer Reisebegleitung von „Arbeit und Leben“, die Eindrücke und Geschehnisse des Tages.

 

Ole Thomas

Am Mittwoch stand der Besuch des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau auf dem Programm. Auch hier erhielten wir eine dreistündige Führung, bei der uns die unmenschliche Dimension des Lagers vor Augen geführt wurde. Wir sahen die Ruinen der Krematorien, die sogenannte „Judenrampe“ und das berüchtigte „Tor des Todes“. Bilder, die sich tief in unser Gedächtnis einbrannten und jeden von uns zutiefst bewegten.

Nach einer Stärkung in der Unterkunft nahmen wir an einem Workshop zum Thema „Überlebende des Konzentrationslagers Auschwitz“ teil. Dabei lernten wir fünf verschiedene individuelle Schicksale von Menschen kennen, die dem Tod entkommen waren. Besonders eindrucksvoll war, wie unterschiedlich diese Überlebenden ihr weiteres Leben gestalteten und auf welche Weise sie beschlossen, der Gesellschaft trotz allem etwas zurückzugeben.

Nach zwei intensiven Tagen in den verschiedenen Lagerstätten des Konzentrationslagers Auschwitz führte uns unser Weg am Donnerstag in die zweitgrößte Stadt Polens: Krakau. Dort wurden wir ab 9:30 Uhr von unserem Guide Jan durch das ehemalige Krakauer Ghetto geführt und erfuhren auch hier vom Leid, das die jüdische Bevölkerung ertragen musste. Anschließend besichtigten wir das jüdische Viertel Kazimierz, wo wir unter anderem bekannte Drehorte aus Steven Spielbergs „Schindlers Liste“ sahen. Wir tanzten auf dem größten jüdischen Fest außerhalb Israels und besuchten den jüdischen Friedhof von Krakau.

Die Tour endete auf dem Marktplatz von Krakau, wo uns vier Stunden Freizeit zur Verfügung standen. Einige nutzten die Zeit zum Shoppen, andere erkundeten die kulinarische Vielfalt der Krakauer Restaurants und Kneipen. Um 21:00 Uhr fuhren wir zurück nach Oświęcim, wo wir den letzten Abend gemeinsam in großer Runde ausklingen ließen.

Am Freitag, dem letzten Tag der Reise, kamen wir noch einmal zusammen, um die Fragen vom ersten Tag zu klären und abschließende Gedanken zur Fahrt auszutauschen. Gegen 17:30 Uhr erreichten wir schließlich Querfurt, wo wir von unseren Eltern empfangen wurden – bereit, in die Sommerferien zu starten.

Abschließend möchten wir als Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gedenkstättenfahrt sagen: Wir durften in dieser Woche Eindrücke sammeln, die ein Leben lang bleiben. Die Fahrt war für uns alle sehr bereichernd, hat aber zugleich viele Gedanken und Emotionen ausgelöst. Die Bilder in unseren Köpfen – etwa von den unzähligen Schuhen ermordeter Jüdinnen und Juden oder den Koffern der Opfer – wirken lange nach und erschüttern tief.

Wir möchten betonen: Weder wir, noch unsere Lehrkräfte oder Eltern tragen Schuld an dem, was damals geschah. Doch es ist unsere Verantwortung, zu erinnern, zu gedenken und die Geschichte wachzuhalten. Deshalb verabschieden wir uns mit den Worten: Setzt euch ein – wo auch immer ihr Ungerechtigkeit erlebt. Engagiert euch für Demokratie, und stellt euch Hass, Hetze, Rassismus und Diskriminierung entschlossen entgegen.

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